Die Sonne ist wichtig für unser Wohlbefinden und hat positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Dennoch ist es wichtig, sich der potenziellen Auswirkungen der Sonne auf die Haut bewusst zu sein. In diesem Blog-Beitrag werden wir uns genauer mit den Effekten der Sonne auf die Haut beschäftigen - auch im Zusammenhang mit Psoriasis.
Positive Auswirkungen der Sonne auf den Körper
Bildung von Vitamin D - wichtig für die Knochen
Wenn die Haut der Sonne ausgesetzt wird, wird das Glücksvitamin D produziert. Dieses ist wichtig für die Muskel- und Knochenfunktionen (1).
Gegen Osteoporose
Ein Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko, an der schmerzhaften Knochenkrankheit Osteoporose zu erkranken. Bei dieser Krankheit wird im ganzen Skelett Knochensubstanz abgebaut, was dazu führt, dass die Knochen porös und instabil werden und im schlimmsten Fall brechen (trotz geringer oder teilweise gar keiner Belastung) (2). Der Grund hierfür ist, wie bei Rachitis, ein Mangel an Vitamin D. Dieses ist wichtig für die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm, was für die Knochenbildung notwendig ist. Wenn es an Vitamin D mangelt, steht weniger Kalzium für die Knochen für die Mineralisierung (=die Einlagerung von Mineralstoffen in beispielsweise die Knochen) zur Verfügung. Aufgrund des niedrigen Mineralhaushalts kommt es verstärkt zum Knochenabbau und so zum Knochenverlust. Daher ist es wichtig, genügend Vitamin D zuzuführen, um die Knochengesundheit zu erhalten (4).
Gegen Rachitis (Kinder)
Rachitis ist vor allem bei Kindern vorzufinden. Beispielsweise haben Kinder in Nordeuropa zur Zeit der Industriellen Revolution aufgrund der hohen Luftverschmutzung und des daraus resultierendem Sonnenlichtmangels oft an Rachitis, auch als „Englische Krankheit“ bekannt, gelitten. Bei dieser Krankheit ist der Knochen weich und nicht ausreichend belastbar, sodass sich infolgedessen unter anderen Verformungen in den Beiden entwickeln (2). Heutzutage ist Rachitis eher selten, laut der AOK gibt es deutschlandweit pro Jahr 400 Fälle. Der Grund dieser Verformungen war ein Vitamin-D-Mangel, sobald man diesen allerdings behebt, wird der Mineralstoffmangel behoben und Fehlstellungen im Idealfall so behoben (3).
Mindert bestimmte Krankheitsrisiken
Vitamin D kann dabei helfen, das Risiko für verschiedene Krebsarten, wie Darmkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs zu vermindern (1).
Dies klingt zwar vielversprechend, allerdings ist es wichtig anzumerken, dass weiterhin gut strukturierte, randomisierte klinische Studien benötigt werden, um beispielsweise den Zusammenhang von Vitamin D Level und Brustkrebsrisiko, Brustkrebsentwicklung, Wiederauftreten und Überlebenschance in den verschiedenen Krebs-Stadien zu verstehen (5).
Zudem ist man, wenn man an Vitamin-D-Mangel leidet, anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Multiple Sklerose, rheumatische Arthritis und Diabetes mellitus Typ 1 (2).
Negative Auswirkungen der Sonne auf den Körper
Hautkrebs
UV-B Strahlen können die DNA der Hautzellen schädigen, sodass diese mutieren. Diese Mutation können den Zellzyklus kontrollieren, was dazu führt, dass die Zellteilung unkontrolliert stattfindet, was letztendlich zu Hautkrebs führen kann (6).
Sonne, beziehungsweise die UV-Strahlen sind der größte umweltbedingte Risikofaktor für die Entwicklung von Nichtmelanom-Hautkrebs (=weißer Hautkrebs, vorkommend in der obersten Hautschicht). Interessanterweise wurde festgestellt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung eines schwarzen Melanoms und einer kurzen, aber intensiven UV-Aussetzung, insbesondere Verbrennungen, in der Kindheit, gibt.
Die Unterdrückung des Immunsystems der Haut ist nachweislich ein weiterer Mechanismus, durch den die UV-Strahlung der Sonne das Wachstum von Hautkrebs auslöst und fördert (6).
Wie schütze ich mich richtig vor der Sonne?
Lange Kleidung ist sehr effektiv, um sich vor der Sonne zu schützen. Sie blockt vor allem UV-B Strahlen und kann so Verbrennung der Haut vermeiden.
Zudem hilft natürlich Sonnenschutz. Die meisten sind eine Kombination aus chemisch UV-absorbierenden Sonnenschutzmitteln und physikalische anorganische Sonnenschutzmittel, die das UV-Licht reflektieren. So wird ein Breitspektrumschutz der Haut geboten. Außerdem sollte die Mittagssonne im Sommer gemieden werden.
Wie viel Vitamin D braucht man?
Wenn man sich in einem vernünftigen Maß der Sonne aussetzt (2 bis 3 Mal wöchentlich für jeweils 5-10 Minuten, an den Armen und Beinen oder an den Händen, Armen und am Gesicht) und eine erhöhte Vitamin-D-Zufuhr über die Nahrung und Nahrungsergänzungsmittel hat, hat man eine gute Basis, um eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung zu gewährleisten (2).
Gruppen, die besonders anfällig für eine Vitamin-D-Mangel sind, sind beispielsweise Anwohner*innen eines Pflegeheims oder Menschen mit einem hellen Hauttyp. Hier empfiehlt es sich, den Vitamin D Gehalt zu überwachen. Bei einem Vitamin-D-Mangel kann dieses oral eingenommen werden. Es hat sich gezeigt, dass eine einmal wöchentliche Einnahme von 1.250 μg (50.000 IE) Vitamin D über einen Zeitraum von 8 Wochen wirksam und sicher zur Behandlung eines Vitamin-D-Mangels ist (8).
Sonne und Psoriasis
Zur Behandlung von Psoriasis gibt es auch die Möglichkeit, sich einer Lichttherapie zu unterziehen. UV Licht hat immunsuppressive Eigenschaften, das heißt, dass die Abwehrreaktion des Immunsystems gehemmt wird. Dies ist gerade bei Psoriasis von Vorteil, da es sich um eine chronische Hauterkrankung handelt, die durch eine Autoimmunreaktion ausgelöst wird, bei der körpereigenes Gewebe angegriffen wird. So werden Hautzellen schneller als gewöhnlich (im Normalfall 4 Wochen, bei Psoriasis Betroffenen ca. jede Woche) erneuert und die ‚alten‘ an die Hautoberfläche getragen. Durch diesen Prozess bilden sich die silbrig-weißen Plaques.
Sonne, bzw. Vitamin D kann diese Immunreaktion unterdrücken, ein Sonnenbad sollte dennoch (je nach Hauttyp, Standort und anderen Faktoren) mit Vorsicht genossen werden. Ein Sonnenbrand gilt es unbedingt zu vermeiden, da dieser nicht gut für die Psoriasis-betroffene Haut ist (7).
Quellen:
(1) Halliday et al., 2008
(2) Holick, 2004
(3) AOK, 2023
(6) Reichart, 2006