In Deutschland leiden ca. 2,5 % der Einwohner an Schuppenflechte. Das ist mehr als so mancher glaubt. Über Psoriasis kennen sich dennoch die Wenigsten aus. Manche verfügen über Halbwissen und auch im Netz finden Psoriatiker vermeidlich viele Tipps, die (angeblich) zur Linderung von Schuppenflechte beitragen sollen. Ein Dschungel aus Informationen, durch den sich vor allem Betroffene quälen müssen. Wir haben drei Mythen, auf die wir besonders oft gestoßen sind, unter die Lupe genommen. Somit möchten wir mehr Wissen, Aufmerksamkeit und Akzeptanz für Schuppenflechte vermitteln. Und wer weiß, vielleicht lernt ja der oder die ein oder andere noch etwas dazu! Seien Sie gespannt auf unserer Mythen Check - Teil 1!
MYTHOS #1: PSORIASIS IST ANSTECKEND
Die Haut erneuert sich ständig, dafür teilen sich die Zellen der obersten Hautschicht (der Epidermis). Normalerweise dauert es 4 Wochen, bis diese Zellen an die Hautoberfläche wandern, dort absterben und verhornen.
Bei Menschen mit Psoriasis teilen sich die Zellen 10-mal so schnell und es dauert nur vier Tage, bis diese an die Hautoberfläche wandern. Dies ist problematisch, da die abgestorbenen Zellen nicht schnell genug vom Körper abgestoßen werden können. Das Resultat: Die betroffene Hautpartie ist dicker und weist eine höhere Schuppung auf als normalerweise.
Warum ist das so? Das Immunsystem ist überaktiv und fährt seine Immunantwort hoch. Dadurch werden vermehrt Botenstoffe freigesetzt, die die Entzündungsreaktion auslösen. Einige dieser Botenstoffe regen die hornbildenden Zellen an, sich schneller zu vermehren (1).
MYTHOS #2: KNOBLAUCH IST GUT BEI PSORIASIS
Das stimmt, Knoblauch kann unterstützend wirken! Knoblauch beinhaltet Enzyme wie Allicin, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Die regelmäßige Einnahme von Knoblauch kann interne antioxidative Prozesse anregen und reduziert oxidative Schäden, indem es entweder die körpereigene Antioxidantien-Herstellung erhöht oder die Produktion von Oxidationsmitteln wie sauerstofffreien Radikalen reduziert (2). Allerdings ist nicht bekannt, wie viel Knoblauch man konsumieren sollte, um solche Wirkungsweise festzustellen. Es selber auszuprobieren, kann allerdings nicht schaden!
MYTHOS #3: ALKOHOL WIRKT SICH NEGATIV AUF PSORIASIS AUS
Generell lässt sich sagen: Alkohol ist schlecht für die Gesundheit.
In Bezug auf Psoriasis äußert sich Alkohol besonders negativ durch die folgenden Umstände: Alkohol fördert die Anfälligkeit für Infektionen, produziert entzündungsfördernde Botenstoffe und stimuliert die Vermehrung von Lymphozyten, diese wehren beispielsweise Infektionserreger ab. Zudem wirkt sich Alkohol auf den Stoffwechsel von Lipiden aus, was bedeutet, dass die Hautbarriere, die sich aus Lipiden zusammensetzt, negativ beeinflusst wird (3).
Quellen:
- https://www.gesundheitsinformation.de/schuppenflechte-psoriasis.html#:~:text=Die%20Schuppenflechte%20(Psoriasis)%20ist%20eine,Hautver%C3%A4nderungen%20bemerkbar%2C%20die%20jucken%20k%C3%B6nnen.
- https://www.researchgate.net/publication/339885168_Chemical_Constituents_and_Pharmacological_Activities_of_Garlic_Allium_sativum_L_A_Review
- https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.2147/PTT.S164104needAccess=true&role=button