Schuppenflechte ist eine Hauterkrankung, die oft von roten, schuppigen Hautläsionen begleitet wird. Die körperlichen Symptome können unangenehm sein, allerdings wirken sie sich auch auf die Psyche aus, was nicht zu unterschätzen ist.
Es besteht eine gegenseitige Beziehung zwischen körperlicher und mentaler Gesundheit. Einerseits kann Stress einen Schuppenflechte-Schub auslösen, während andererseits ein Schub die psychische Verfassung belasten kann. Dies kann sich wiederum negativ auf die Schuppenflechte auswirken.
Betroffene können an sozialer Isolation, Depressionen, Schlaflosigkeit, erhöhtem Alkoholkonsum und Übergewicht leiden.
In diesem Blogpost werden die psychischen Auswirkungen von Schuppenflechte und Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen vorgestellt.
Auswirkungen auf den Menschen
Schuppenflechte und Depressionen
Menschen mit Schuppenflechte haben ein erhöhtes Risiko für Depressionen. Studien haben gezeigt, dass (je nach Studiendesign und Populationsgröße) zwischen 9 und 55% der Patienten mit Schuppenflechte an einer Depression leiden. Verschiedene Patientenmerkmale wurden mit einem erhöhten Risiko in Verbindung gebracht, eine Depression zu entwickeln.
Dazu gehören:
- das weibliche Geschlecht,
- die Schwere der Psoriasis Erkrankung,
- das Vorhandensein von Begleitkrankheiten wie Psoriasis-Arthritis sowie
- das verwendete Behandlungsschema.
Depressionen können das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und die Fähigkeit zur Bewältigung von Stress reduzieren. Es ist wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn man sich niedergeschlagen oder hoffnungslos fühlt.
Schuppenflechte und soziale Isolation
Schuppenflechte kann auch soziale Isolation verursachen. Betroffene können sich aufgrund ihrer Hauterkrankung unsicher fühlen und befürchten, stigmatisiert zu werden. Eine Möglichkeit, die soziale Isolation zu überwinden, besteht darin, sich einer Selbsthilfegruppe oder einer Online-Community anzuschließen. Hier können Betroffene ihre Erfahrungen teilen und Unterstützung von Menschen erhalten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Schuppenflechte und Angst
Angststörungen kommen bei Menschen mit Schuppenflechte häufiger vor als bei Menschen ohne diese Erkrankung. Die Angst kann von der Vorstellung herrühren, dass andere sie aufgrund ihrer Hauterkrankung ablehnen könnten. Das kann sich auch auf das Finden eines Partners oder einer Partnerin auswirken, aber auch auf das Finden und Erhalten von sozialen Kontakten.
Schuppenflechte und Stress
Das Verlieren des Arbeitsplatzes, eine Trennung, bevorstehende Prüfungen, das Sterben einer nahestehenden Person oder auch Konflikte - all das sind Stresssituationen. Stress wirkt sich negativ auf die Psyche aus und kann Schuppenflechte Schübe triggern, oder den aktuellen Schub sogar verschlimmern. Menschen, die Schuppenflechte und ihre psychische Verfassung in Zusammenhang bringen, bleiben länger beschwerdefrei und leiden weniger unter Plaque-Herden. Das Wissen motiviert sie, ihre Psyche gezielt zu schonen und reduziert das Risiko stressbedingter Schübe.
Wie man der Psyche etwas Gutes tun kann
Natürlich wirkt sich Schuppenflechte bei jedem unterschiedlich auf die Psyche aus.
Wenn die äußerlichen Symptome behandelt werden, wirkt sich dies positiv auf die Psyche aus. Allerdings ist es trotzdem wichtig, psychische Belastungen zu reduzieren. Nachfolgend ein paar Strategien, wie dies getan werden kann:
Weniger Stress: Versuchen Sie, stressfördernde Situationen zu meiden.
Stress bewältigen: Tun Sie sich etwas Gutes und probieren Sie verschiedene Techniken, um Ihr Stresslevel zu senken. Wie wäre es zum Beispiel mit Meditation, Yoga oder Tätigkeiten, die Sie entspannen?
Tagebuch schreiben: Probieren Sie, ein (Haut-)Tagebuch zu führen. So könnten sich eventuell Zusammenhänge zwischen mentalem Stress und Schüben identifizieren lassen.
Werden Sie Teil einer Online-Community: Tauschen Sie sich mit anderen Psoriasis Betroffenen aus und holen Sie sich Ratschläge, wie Sie am besten mit Ihrer Schuppenflechte umgehen. Der Austausch mit anderen kann einem das Gefühl geben, mit der Krankheit nicht allein zu sein. Hier einige Vorschläge für Sie: Bitte berühren, Deutscher Psoriasis Bund und Psonet.
Suchen Sie sich professionelle Hilfe:
Sich einer psychosozialen Therapie zu unterziehen ist keineswegs schamhaft, sondern kann ein wichtiger Schritt sein, um mit der Krankheit besser klar zu kommen. Dies gilt besonders für Betroffene, die mental sehr unter Schuppenflechte leiden, reduziert sich allerdings nicht auf sie.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schuppenflechte sowohl körperliche als auch psychische Auswirkungen haben kann. Die psychischen Auswirkungen können das Selbstwertgefühl, die sozialen Beziehungen, die beruflichen Chancen und die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen. Es gibt jedoch bewährte Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen, wie beispielsweise professionelle Hilfe, Unterstützung durch Selbsthilfegruppen oder Online-Communities sowie Stressreduzierung und Entspannungstechniken. Wenn Sie an Schuppenflechte leiden, ist es wichtig, die psychischen Auswirkungen der Erkrankung ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zur Bewältigung zu ergreifen.
Quellen:
JDDG (Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft)