In einer Welt, die von ständigem Vergleich und Perfektionismus geprägt ist, fällt es vielen Menschen schwer, sich selbst so zu akzeptieren wie sie sind. Unsicherheiten und Selbstzweifel über die eigenen Fähigkeiten und das Selbstwertgefühl äußern sich in Form von selbstkritischen Gedanke wie „Ich bin nicht sportlich genug“, „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich mache ständig Fehler“.
Selbstliebe oder Selbstakzeptanz?
Ein großes Thema heutzutage ist Selbstliebe. „Liebe dich so, wie du bist“ - das ist nicht nur leichter gesagt als getan, sondern kann auch ziemlich überwältigend wirken. Muss man wirklich alles an sich selber lieben? Die Antwort ist nein. Aber wie wäre es stattdessen mit Selbstakzeptanz? Ist es nicht genauso wichtig, sich selber und die vermeidlichen „Fehler“ zu akzeptieren?
Das bedeutet Selbstakzeptanz
Selbstakzeptanz beinhaltet nicht das Verleugnen oder Beschönigen der eigenen Schwächen oder das ständige Fokussieren auf die positiven Aspekte. Vielmehr bedeutet Selbstakzeptanz, dass man sich seiner eigenen Unvollkommenheiten bewusst ist, sie akzeptiert und sich dennoch als ganzes so nimmt, wie man ist. Die eigenen Schwächen, aber auch Stärken und einzigartigen Eigenschaften mit eingeschlossen.
Wie akzeptiere ich mich so wie ich bin?
Indem man die Stärken feiert und sich auf sie konzentrieren, baut man sein Selbstvertrauen auf. Gleichzeitig ist es wichtig, die Schwächen nicht als Defizite zu betrachten, sondern als Bereiche, in denen man wachsen und sich weiterentwickeln kann - wenn man das möchte.
Im Folgenden haben wir Tipps, die die Selbstakzeptanz stärken können:
Selbstreflexion

Um Selbstakzeptanz zu entwickeln, ist eine offene und ehrliche Selbstreflexion essenziell. In dieser beschäftigt man sich mit dem Selbstbild, das man von sich hat, inklusive Stärken, Schwächen und Selbstzweifel.
„Wie sehe ich mich selber?“ Stellen Sie sich diese Frage und schreiben Sie alles auf, was Ihnen einfällt. Dabei ist es wichtig, sich nicht selbst zu belügen oder sich zu beschönigen. Vielmehr sollte man ehrlich zu sich selbst sein und reflektiert an die Sache ran gehen - nur so kann die Selbstakzeptanz wirklich gestärkt werden. Ohne sich selbst zu verurteilen, können so „Schwächen“ identifiziert werden. Jeder hat Bereiche, in denen man gut ist, und Bereiche, in denen man sich verbessern könnte. Diese können akzeptiert werden als Chance, sich weiterzuentwickeln und an sich zu wachsen. Sie sind nicht als Hindernisse zu sehen, sondern als Gelegenheit, neue Fähigkeiten zu erlernen und sich selbst besser kennenzulernen.
Diese „Schwächen“ kann man in zwei Kategorien unterteilen:
1. Dinge, die man nicht ändern kann (z.B. Körpergröße)
2. Dinge, an denen man arbeiten kann (z.B. Sportlichkeit, Eifersucht etc.)
Werden Sie sich bewusst, dass die Dinge, die nicht geändert werden können, ein Teil Ihrer Einzigartigkeit sind und probieren Sie, diese zu akzeptieren. Fokussieren Sie sich auf Ihre „Schwächen“, die Sie beeinflussen können und überlegen Sie sich, wie Sie diese angehen könnten. Dabei ist es wichtig, sich realistische Ziele zu setzen und anzuerkennen, dass man sich weiterentwickeln und verbessern kann, ohne perfekt sein zu müssen. Der Fokus soll auf dem eigenen Fortschritt und der persönlichen Entwicklung liegen, anstatt sich ständig mit unrealistischen Maßstäben zu messen.
Visualisieren der eigenen Stärken

Gerade wenn man häufig von Selbstzweifeln geplagt ist, ist es wichtig, sich die positiven Eigenschaften vor Augen zu führen.
Es gibt eine einfache, effektive Methode, sich den eigenen Stärken bewusst zu werden. Dafür kann man sich kleine Zettel schreiben, mit Dingen, die man gut kann, Herausforderungen, die man gemeistert hat und Eigenschaften, die man an sich mag.
Diese Zettel kann man sich nach Belieben an den Spiegel kleben, an die Haustüre oder an andere gut sichtbare Orte.
Praktizieren von Selbstmitgefühl

Fehler und Schwächen zu haben, ist vollkommen normal, oder?
Daher sollte man sich selbst mit derselben Freundlichkeit und Nachsicht behandeln, die man anderen entgegenbringt.
Wenn man sich ertappt, wie man sich selbst kritisiert oder verurteilt, ist es wichtig, sich daran erinnern, dass Fehler und Schwächen Teil des Menschseins sind. Jeder hat sie, man selber eingeschlossen - und das ist okay!
Suchen von Unterstützung im sozialen Umfeld

Mit Freunden oder Familienmitgliedern über die eigenen Gefühle und Herausforderungen zu sprechen, tut gut.
Das Teilen der eigenen Erfahrungen und das Erhalten von Unterstützung von anderen kann dazu beitragen, sich weniger allein und besser akzeptiert zu fühlen. Manchmal hilft es auch, professionelle Hilfe wie ein Coaching in Anspruch zu nehmen, um die eigene Selbstakzeptanz zu fördern.
Das bringt Selbstakzeptanz
Es ist vollkommen in Ordnung, sich nicht selbst zu lieben, sondern sich „nur“ in Ordnung zu finden. Selbstakzeptanz soll ein positives und gesundes Grundgefühl über die eigene Person fördern, welches das Selbstwertgefühl und eine positive innere Einstellung stärkt.
Wenn man sich selbst akzeptiert, hört man auf, sich ständig mit anderen zu vergleichen, und erkennt den Wert der eigenen Individualität an. Man festigt sich in seiner Person und wird so weniger von Kommentaren oder Vorwürfe anderer getroffen und beeinflusst.
Sich selber zu akzeptieren, wie man ist, ist ein kontinuierlicher Prozess. Fortschritte und Rückschläge sind ganz normal und gehören dazu. Es ist vollkommen okay, wenn es nicht so gut läuft, wie man sich es erhofft. Fortschritt sieht bei jeder Person anders aus, jeder Weg ist individuell - so wie Sie.