Für Psoriasis-Betroffene gestaltet sich der Urlaub oft als eine Herausforderung. Die schuppende Hauterkrankung schränkt nicht nur den Alltag ein, sondern kann auch die Vorfreude auf die Reise trüben. Doch es gibt einen bewährten Tipp, der vielen Psoriatikern zu mehr Vorfreude auf den verhilft: ein Urlaub an der See oder ein Kuraufenthalt mit Salzwassertherapie.
Die Vorteile von Salzwasser für Psoriasis
Während an Land vor allem die UV-Strahlen und der Klimawechsel vorteilhaft auf die Haut wirken, kommt dem Salzwasser aus dem Meer oder natürlichen Quellen mit hohem Salzgehalt (sogenannten Solequellen) eine ganz besondere Rolle zu. Das enthaltene Meersalz wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und juckreizlindernd. Die hohe Konzentration an Mineralien wie Magnesium, Kalzium, Kalium und Zink hat einen pflegenden und regenerierenden Effekt auf die Haut. Regelmäßiges Baden in der Sole kann die überschüssige Schuppung reduzieren, die Hauterneuerung anregen und den Juckreiz lindern.
Studien bestätigen die positive Wirkung von Salzwasser bei Psoriasis. So zeigte eine Untersuchung mit über 200 Psoriasis-Patienten, dass sich die Symptome bei über 80% der Teilnehmer durch Bäder in Solebädern deutlich verbesserten. Die besten Ergebnisse zeigten sich bei Patient*innen, die erst seit kurzer Zeit unter Psoriasis litten.
Empfehlenswerte Reiseziele und Kuraufenthalte
Besonders zu empfehlen für einen Psoriasis-Urlaub sind Reiseziele mit direktem Meerzugang wie die Nord- und Ostseeküste in Deutschland oder der Mittelmeerraum. Das Badewasser ist hier meist nicht zu kalt, die Inseln und Küstenregionen bieten ein angenehmes, gemäßigtes Klima.
Auch Solequellen und Salzseen überall in Deutschland eignen sich hervorragend für Therapieaufenthalte.
Tipps für einen "psoriasis-freundlichen Urlaub"
Folgend finden Sie ein paar Tipps, die beim Aufenthalt im Urlaub mit Psoriasis helfen könnten:
- Direkte Strandlage bevorzugen, Chlorwasser aus Pools meiden
- Kurze, aber häufige Badezeiten im Salzwasser von 10-20 Minuten planen
- Vor und nach dem Baden die Haut eincremen und mit Lichtschutz versorgen
- Vor direkter Mittagssonne schützen, nach Möglichkeit Vormittags baden
- Milde, feuchte Klimazonen am Meer (Nord-Ostsee) bevorzugen
- Reichlich Psoriasis-Pflegeprodukte wie Salben, Shampoos etc. einpacken
- Reiseversicherung prüfen
Unterstützung von Kuren durch Krankenkassen
Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussen stationäre Kuraufenthalte für Psoriasis-Betroffene oft zumindest teilweise. Häufig ist hierfür eine ärztliche Verordnung notwendig und es müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die von der individuellen Krankenkasse vorgegeben werden.
Beispielsweise übernimmt die Techniker Krankenkasse (TK) Zuschüsse für dreiwöchige Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kuren sowie für Nachsorgekuren nach einem Klinikaufenthalt. Die Dauer muss mindestens zwei Wochen betragen. Die DAK unterstützt ebenfalls Reha- und Kuraufenthalte sowie Anschlussrehabilitationen bei Psoriasis mit einem Festzuschuss von bis zu 400 Euro.
Bei der Barmer kommt es auf den Einzelfall an - wird die Reha-Maßnahme für sinnvoll erachtet, gibt es Zuschüsse von bis zu 200 Euro pro Person und Jahr für Teil- und Vollstationäre Kuren.
Der finanzielle Zuschuss hängt also stark von der Krankenkasse sowie den individuellen Voraussetzungen und Verordnungen ab. Eine frühzeitige Antragstellung kann sich auf jeden Fall lohnen.
Fazit: Salzwasser - Teil einer ganzheitlichen Therapie
Ein Urlaub am Meer oder in einer salzhaltigen Region mit gezielter Salzwassertherapie kann durchaus Teil einer ganzheitlichen Behandlung von Psoriasis sein. Die positiven Effekte verstärken sich in Kombination mit anderen Therapiebausteinen wie medikamentösen Behandlungen, UVB-Bestrahlung und einer gesunden, basischen Ernährung.
Psoriasis-Betroffene profitieren nicht nur körperlich, sondern oft auch seelisch von der Reise. Der Tapetenwechsel bringt Abstand zum Alltag, gesunde Portion Entspannung und neue Lebensfreude trotz der Hautkrankheit. Psoriasis muss schließlich kein Reise-Verderber sein.